Areal Pfleghof mit Herrschaftsgärten

In der Wiernsheimer Ortsmitte erzählt heute noch das große Pfleghofareal von der Zeit, als Wiernsheim Besitz des Maulbronner Klosters war. Zum Kloster Maulbronn gehörten sieben klösterliche Pfleghöfe.

Der ehemalige Herrensitz wurde vom Kloster Maulbronn in verschiedenen Bauabschnitten zum Pfleghof ausgebaut.

Zur Pflege Wiernsheims zählten die Orte Wimsheim, Flacht, Wurmberg, Großglattbach, Iptingen, Öschelbronn sowie Weissach. Die Gemeinden des sogenannten Eigen (zehn umliegende Ortschaften) mussten hier ihren Zehnten in der Regel in Naturalien abliefern.

Der ehemalige Fruchtkasten ist der älteste Gebäudeteil und wurde vom Denkmalamt dem Jahr 1237 zugeordnet. Ursprünglich war das Areal mit Graben und Zwinger umgeben. Ein letzter Teil der Zwingermauer wurde vor dem ersten Viehmarkt 1843 eingeebnet. Entlang der Wurmberger Straße stehen noch Reste der Herrschaftsgärtenmauer.

Das ehemalige Kameralamt des Königreichs Württemberg war von 1807 bis 1839 im Pfleghof eingerichtet. Bereits um 1760 entstand das dazugehörige Kameralamtswaschhaus. Das einstige Backhaus sowie das Adler- Wohn- und Wirtschaftshaus wurden um 1830 angebaut. 1913 legte man an der Nordseite des einstigen Pfleghofs ein Teil der Zwingermauer sowie ein großes Stück eines zweiten Turms frei.

Auf dem Bild sieht man das einstige Gasthaus Löwen, welches 1813 erstmals erwähnt wurde. Rechts im Bild ist das einstige Pfarramtswaschhäusle zu erkennen.

Auf dem Bild (1940/30er Jahren) sind die ehemaligen Herrschaftsgärten, „Rottners Hütte“ (neben dem hohen Baum), sowie die einstige Zehntscheuer abgebildet.

Entlang der Wurmberger Straße stehen noch Reste der Herrschaftsgärtenmauer

Im Hintergrund erkennt man die alte „Alleenstraße“ nach Serres. Das Bild wurde vermutlich in den 1910er Jahren aufgenommen, da am Kameralamtsgebäude, (mittleres Bild links) welches ein Teil des Pfleghofareals war, der Balkon fehlt. Von 1807 bis 1839 war in diesem Gebäude das königliche Kameralamt untergebracht.

Auf dem mittleren Bild erkennt man den ehemaligen Fruchtkasten. Der Fruchtkasten ist der älteste Gebäudeteil und wurde vom Denkmalamt dem Jahre 1237 zugeordnet.

Rechts steht das einstige Pfarrhaus aus dem Jahre 1711. Heute befindet sich das Kaffeemühlenmuseum im Gebäude.