Wiernsheimer Rathaus
Im Jahre 1832 kam das herrschaftliche Keltergebäude zum Verkauf. Dies eignet sich nach Meinung des Gemeinderates und des Bürgerausschusses als Bauplatz für ein künftiges Rathaus. Das alte wurde bei zunehmender Einwohnerzahl seinem Zweck nicht mehr gerecht. Der Kaufpreis belief sich auf 1125 fl. (Gulden)
1835 wurde dem Gesuch der Gemeinde, das Keltergebäude zu einem Rathaus zu verwenden, stattgegeben und 1837 die alte Kelter zum Abbruch im Abstreich vergeben. Der Kostenvoranschlag lag bei 4900 fl.
Schon im Dezember 1837 beschloss man, das alte Rathaus nach vorheriger Bekanntmachung durch Ausschellen im öffentlichen „Aufstreich“ zu verkaufen.
Im Jahre 1837 wurde das neue Rathaus, mitten im Ort, mit steinernen Stöcken bis unters Dach, im ersten Stock zwei Magazine und zwei heizbare Gefängnisse, im zweiten Stock 3 heizbare Zimmer, und im Erdgeschoss ein gewölbter Keller erbaut.
Im Juli 1837 war Aufschlagsfest und den Maurern und Zimmerleuten wurden je 10 fl. (Gulden) zum Verzehren aus der Gemeindekasse verwilligt.
Ohne große Feierlichkeiten muß der Einzug in das neue Rathaus erfolgt sein, das im übrigen in seiner Innenausstattung nüchtern gehalten wurde. Da machte man 1841 die Inbetriebnahme eines neuen Backofens im Gemeindebackhaus schon zu einer wichtigeren Angelegenheit.
1984 /85 wurde mit einem Kostenaufwand von einer Million Mark das Rathaus renoviert und ein Anbau erstellt. Die Häuser am Marktplatz 3 und 5 wurden dazu abgebrochen.
Das Verwaltungsgebäude wurde 1955/56 sowie 1971/72 umgebaut und erweitert.