325 Jahre Waldenser in Pinache und in Serres

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Am Sonntag, 16. Juni 2024, feierten die Waldenserorte Pinache und Serres
ein bemerkenswertes Jubiläum: 325 Jahre seit ihrer Gründung in Württemberg. Diese Feierlichkeit erinnerte an die verfolgten Waldenser, die im Jahr 1699 in Pinache und in Serres eine neue Heimat fanden. Doch dieses Jubiläum war mehr als nur ein Rückblick auf die Vergangenheit – es war ein lebendiges Zeugnis der Gemeinschaft und des Zusammenhaltes.

Die evangelische Kirchengemeinde Pinache-Serres spielte eine zentrale Rolle bei den Feierlichkeiten. Gemeinsam mit der bürgerlichen Gemeinde Wiernsheim und dem engagierten Freundeskreis der Waldenser Pinache und Serres gestaltete sie ein vielfältiges Programm. In der Waldenserhalle in Pinache fand der Festakt statt, bei dem Bürgermeister Matthias Enz bei seinem Grußwort die Bedeutung der Waldenser für die Region hervorhob. Weitere Grußworte wurden vom Landtagsabgeordneten Martin Rivoir (Ulm), von der Vorsitzenden der Deutschen Waldenservereinigung, Pfarrerin Karina Beck (Gerlingen), Dr. Albert de Lange (Karlsruhe), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Waldenservereinigung und von Pfarrer Hans-Ulrich Läpple gesprochen.

Die Chorgemeinschaft Serres/Iptingen/Großglattbach unter der Leitung von Dr. Werner Bornbaum eröffnete das Festprogramm mit bewegenden Liedbeiträgen, welche die Geschichte und das Erbe der Waldenser würdigten.

Sven Osswald, der die Moderation bei diesem Festakt in souveräner Art und Weise übernahm, lud anschließend zum Mittagessen ein. Mehr als 250 Gäste folgten seiner Einladung. Im Anschluss danach wurde der Kurzfilm „Waldes von Lyon 1174. Reformator oder Ketzer“ mit dem aus Pinache stammenden Schauspieler Michael Baral gezeigt. Michael Baral spielte überzeugend die Rolle des Dominikanermönches Stephan de Bourbon. Michael Baral selbst war bei der Jubiläumsfeier anwesend und gab gerne Autogramme an seine Fans .

Das Theaterstück „Die Huldigung“ von Hans-Ulrich Osswald anlässlich für den Waldensertag in Dürrmenz 2007 geschrieben, bereicherte das kurzweilige Programm. Sven Osswald führte Regie und die Mitwirkenden, Christine Falz, Doris Falz, Gerd Kohm, Karlheinz Müller, Rainer Baisch und als Souffleuse Kerstin Falz spielten ihre Rollen überzeugend und authentisch. Ein gelungener Auftritt, dem weitere folgen dürfen.

Die musikalische Umrahmung des historischen Theaterstückes übernahm der Männer-gesangverein Concordia Pinache unter der Leitung von Ernst Eberlein mit wunderschön und passend gesungenen Liedern.

Den Abschluss des gelungenen Jubiläums war das Lied „Se Chanto“ in okzitanischer Sprache, gespielt von Daniel Schuler an der Gitarre und Mattia Baudino als Sänger und auf der Tinwisle, einer irischen Flöte, begleitend. Der Refrain wurde von den Sängern von Concordia Pinache unterstützt und die anwesenden Gäste (weit mehr als 250) sangen ebenfalls den Refrain mit. Ein bewegender Augenblick.

Das 325jährige Jubiläum der Waldenser wurde somit zu einem lebendigen Rückblick auf ihre Geschichte und ihrem Beitrag zur Region. Es war eine Gelegenheit, die Erinnerung an ihre Verfolgung und ihren Mut, sich in einer neuen Heimat niederzulassen, zu ehren.

Die Feierlichkeiten brachten Menschen zusammen, um die Waldenser als Teil der viel-fältigen Kultur und Geschichte Württembergs zu feiern.

Ganz besonderen Dank gebührt den vielen Helfer:innen (samstags und sonntags) und den Kuchen- und Tortenbäcker:innen, die für eine grandiose Vielfalt an Kuchen und Torten gesorgt haben.

Ebenfalls danken möchten wir Tobias Köhler, Pinache, der für eine ausgezeichnete Tontechnik sorgte.

Mit den großzügigen Spenden werden wir unser Waldenser-Museumsstüble um einen zusätzlichen Raum erweitern.

Für diese Spenden bedanken wir uns auf das Herzlichste.

Text: Cornelia Schuler

Bilder: Cornelia Schuler/ Ulrike Stahlfeld (Gruppenfoto)