Wiernsheim

Wiernsheim wurde vermutlich in der fränkischen Zeit, ca. 500 – 700 n. Chr., als sogenannte Ausbausiedlung gegründet.

Eine erstmalige Erwähnung Wiernsheims erfolgte im Jahre 1186 in einer Urkunde des Staufenkaisers Friedrich I. In der „Beschreibung des Oberamtes Maulbronn“ von Karl Eduard Paulus ist nachzulesen, dass Wiernsheim einst Reichsgut war.

Wiernsheim gehörte seit 1259 dem Kloster Maulbronn und 1504 – 1806 zum württembergischen Klosteramt Maulbronn. Daran erinnert der goldene Abtsstab, der – von grünem Laub umschlungen auf schwarzem Grund – bereits im Wappen der Gemeinde in der alten Maulbronner Zehntscheuer abgebildet ist. Die Bedeutung der Eichenzweige ist nicht bekannt, sie wurden früher wegen des klösterlichen Weinbaus für Weinlaub gehalten. Die Sterne tauchen in den Siegeln kurz nach 1900 als Schmuckelement zu beiden Seiten des Wappenschildes auf. 1939 erhielt das Wappen seine heutige Gestalt, 1956 wurden die Farben von Wappen und Flagge festgelegt

Der Ortsname Wiernsheim wird auf zwei Arten gedeutet: vom Personennamen “ w i n i h e r i“ oder vom lateinischen Wort „v i n a r i u m = Weinberg“. Wenig wahrscheinlich ist die Ableitung vom Flurnamen, auch wenn die Oberamtsbeschreibung Maulbronn von 1870 die Deutung „v i n a r i u m“ übernimmt und es im 17. Jahrhundert noch Weinberge in Wiernsheim gab. Die ersten Urkunden von 1186 und 1194 sprechen von „W i n r e s h e i m“, als einem Personennamen.

Das Ei als Sinnbild des Lebens

Die Kirchweih (Kirbe) wurde 1892 in Wiernsheim noch Mitte Oktober gefeiert. Jetzt kennt man, auch in den anderen Ortsteilen, die Martinikirbe, d. h. am Sonntag vor dem 11. November.
Beim Umbau der Wiernsheimer Kirche 1907 wurden unter dem Dachgebälk verschiedene unversehrte Hühnereier gefunden. Dies geht auf einen alten Brauch zurück. Das Ei ist ein Sinnbild des Lebens. Im Jahr 1690 heißt es: Findet man ein ganz kleines Hühnerei, muss man es in das Gebälk verstecken, so schützt es das Haus vor Blitz. Besonders wirksam seien die Himmelfahrts- und Gründonnerstagseier, letztere deshalb, weil am Gründonnerstag die kirchliche Weihe der Eier stattfand.
1838 wurde in Wiernsheim im Einvernehmen mit dem Ortsgeistlichen das Einsammeln von Hochzeitsgeschenken abgestellt, nachdem sich Gemeinderäte und Deputierte von der Unschicklichkeit dieser Gewohnheit überzeugt hatten. Ebenso wurde die Abstellung des Unfugs beantragt, wonach an den Osterfeiertagen und zur Kirchweih die Mahl- und Bauernknechte der Müller in Iptingen in den Kundenhäusern in Wiernsheim herumlaufen, um Eier einzusammeln.

Von Sitten und Brauchtum

Die Wiernsheimer werden auch als „D‘ Krabbe“ bezeichnet. Dies lässt sich erklären als Krähen, Raben.

In der näheren Nachbarschaft kennen wir die Wurmberger als „Schleiftrög“, die Mönsheimer als „Buchele“, die Mühlackerer als „Hondsbeitl“. Es heißt, dass man in Mühlacker besonderes Glück bei Festveranstaltungen habe und die Feste dort so selten verregnet seien wie ein „Hondsbeitl“. Von Lomersheim heißt es „Geißraufe“. Man erzählt sich, dass einst der Herzog von Württemberg beim Anblick des lang gezogenen Straßendorfes vom gegenüberliegenden Plattenwald ausgerufen habe: „Heide nei, g’heert denn die Gaißraufe au no zu mei’m Ländle?“ Zuweilen heißen die Lomersheimer auch noch wie die Kieselbronner „Gaißeschender“. „Schmer-Ärsch“ werden etwas respektlos die Öschelbronner genannt. Die Bezeichnung spielt auf eine angebliche Sitte der Öschelbronner an, ihren Hintern mit Schmer einzufetten und die fettigen Hände dann am ledernen Hosenboden abzuwischen, bis dieser weithin glänzte.

Wappen

An sich hat eine Gemeinde wie Wiernsheim kein auf die alte Zeit zurückgehendes Wappen. Bäuerliche Gemeinden hatten früher nur ein so genanntes „Fleckenzeichen“, das z. B. auf den Marksteinen angebracht wurde. Das Wappen von Wiernsheim hat folgende Beschreibung: „In Schwarz ein goldener (gelber) Abtsstab, umrankt von zwei silbernen (weißen) Eichenzweigen, begleitet beiderseits von je fünf sechsstrahligen goldenen (gelben) Sternen“. Die Ortsfarben sind gelb-blau (gold-blau).

Wiernsheim …

und Iptingen wurden ca. 500-700 n. Chr. gegründet. Pinache und Serres folgten 1699.

gehört zum Landkreis Enzkreis und zur Region nördliches Heckengäu.

besteht aus den Ortsteilen Wiernsheim, Iptingen, Pinache und Serres.

hat in puncto Kunst & Kultur, Landschaft und Kulinarik viel zu bieten.

Einwohner nennt man auch "D' Krabbe" (Die Raben)

Wiernsheim in den 1970er Jahren, sehr schön zu sehen ist der alte Verlauf von der Mönsheimerstraße, das Neubaugebiet „Kazenloch“ gab es noch nicht, zu sehen sind die ersten Straßen vom Neubaugebiet „Hinter den Gärten“, auch das „Krügele“ wirkt noch klein, schade das man den alten „Bierkährn“ (Bierkeller) nicht erkennt.

Das ehemalige königliche Forsthaus, ist das Gebäude neben der heutigen Leichenhalle.

Ortsvorstand, nannte man das Haus, in dem der Bürgermeister wohnte. Es ist das Gebäude zwischen Bäckerei Meeh und dem ehemaligem Pfarrhaus (heute Kaffeemühlenm-Museum)

Das obere Schulhaus befindet sich gegenüber der ev. Kirche. (Hindenburgstraße)

Das untere Schulhaus ist das Gebäude, neben dem Gasthaus Adler. Es wurde zusätzlich genutzt, bevor das Schulhaus in der Wurmbergerstraße gebaut wurde.

So sah unsere ev. Kirche vor der Zerstörung aus. Der Haupteingang war damals auf der Straßenseite. Die Hindenburgstraße hieß früher Hauptstraße und davor „Am Kirchberg“.

Kaffemühlen-
museum

Pfleghof mit
Herrschaftsgärten

Gemeinde-
Mühle

ehemaliges
Milchhäusle

Historischer
Münzfund

ehemaliger
Schafstall

Wiernsheimer
Friedhof

königliches
Forsthaus

Linden-
häusle

Bildungs-
zentrum

Evangelische Mauritiuskirche

ehemalige Schulhäuser

Wiernsheimer
Rathaus

ehemaliges
Forstamt

Das Ortsbild von Wiernsheim war schon immer von Brunnen geprägt – insgesamt 13 Brunnen versorgten einst die Dorfbewohner mit Wasser.  Die heutigen, besonders sehenswerten Brunnen sind von Künstlerhand geschaffen und eine schöne Zierde für die Gemeinde.

Neben den zahlreichen Brunnen sind in der Gemeinde Wiernsheim viele von Künstlerhand geschaffene Skulpturen zu entdecken.

Brunnen &
Skulpturen

Die „Große Buche“ in Wiernsheim war im weiten Umkreis berühmt und wird im schwäbischen Baumbuch von 1911 beschrieben. Der Umfang des von einer Bank umgegebenen Stammes umfasste 3,70 m und die Höhe des mehrstämmigen Stammes betrug 19 m.  Die 400 Jahre alte  Rotbuche stand in der Nähe vom Sportplatz, war ein beliebter Treffpunkt und  ein Schmuckstück der Gemeinde. Die Rotbuche wurde am 15. Januar 1930 gefällt. Als Abschiedsgruß widmete eine Wiernsheimerin der Buche ein Gedicht, das im Wiernsheimer Heimatbuch nachzulesen ist.

Die Ruhesteine (auch Ruhestein, Ruhbank, Grubstock, Gruhe, Gruhbank, Krugstatt oder Gruegstatt sowie Raststein genannt) sind nicht nur eine Bereicherung der Landschaft, sondern erinnern auch an nicht allzu lang zurückliegende Zeiten, als man das Futter und andere Feldfrüchten auf dem Rücken oder Kopf nach Hause trug oder auf den Markt transportierte.

Die auch im Volksmund „Absetze“ genannten Steinbänke ermöglichten ein bequemes Absetzen und Wiederaufnehme der Lasten.

(siehe auch Wikipedia)